Heike Weber
Köln
Begründung der Jury
Heike Weber hat ein herausragendes Werk geschaffen, mit dem sie unsere Wahrnehmung verändert. Durch ihre künstlerische Arbeit erweitert sie die Grenzen der Kunstgattung Zeichnung.
Weber erobert der Zeichnung den Raum im doppelten Sinne: Einerseits überzieht sie mit der Zeichnung Wände, Decken, Böden – den Grenzen des Ausstellungsraums; andererseits öffnet sie die Zeichenfläche selbst ins Dreidimensionale. Damit führt sie eine Tradition der Zeichnung fort und erweitert zugleich die Zeichentechniken.
Dabei irritiert und verändert Weber mit ihren Zeichnungen mehrfach unsere Wahrnehmung. Wir betreten einen ihrer Räume und sind gleich mitten in der Zeichnung. Dabei entwickelt sie die Zeichnung experimentell und immer wieder überraschend. Verwendete sie anfangs oft Wäscheleinen für ihre Zeichnung, sind seitdem Silikonfäden und Scherenschnitte hinzugekommen. In anderen Räumen wird der Boden mit einem Zeichengrund überzogen und von der Künstlerin selbst mit Markerstift bezeichnet. In dem Moment, in dem Weber alle Linien gesetzt hat, wird der Ausstellungsraum plötzlich selbst zum imaginären Raum einer Zeichenfläche.
Vita
1962 / geboren in Siegen
1981–1986 / Studium an der FH Aachen, Diplom (Visuelle Kommunikation)
1993/1994 / Gastdozentur an der Glasgow School of Art, Department Environmental Art, GB
1997 / Stipendium des Research Institute for Inter-Culture, Seoul, Korea
1998 / Stipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin, Haus Lukas, Ahrenshoop
2001 / Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn
2002 / Schloss Ringenberg Stipendium des Landes NRW
2003 / Arbeitsstipendium der Stiftung Kunst und Kultur NRW
2004 / Stipendium der Barkenhoff-Stiftung Worpswede, Künstlerhäuser Worpswede
Artist in Residence, The Chinati Foundation, Marfa, Texas, USA
Reisestipendium der Kunststiftung NRW
2005 / Casa Stipendium des Bundes, Olevano Romano, Italien
2006 / Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, NRW
2006/2007 Transfer Türkiye-NRW, NRW KULTURsekretariat
2013 / Katalogförderung der Stiftung Kunstfonds
2020 / Luise-Straus-Preis, Frauenkulturpreis für Bildende Künste des Landesverband Rheinland
Ausstellungen (Auswahl)
Kölnischer Kunstverein
Transmission Gallery Glasgow
Kunsthalle Baden-Baden
Museum Friedericianum
Kunstmuseum Bonn
Wilhelm Lehmbruck Museum
Museum Bochum
Kunstmuseum Thun
Kunsthalle Wien
Marta Herford
Museum Moderner Kunst Kärnten
Mönchehausmuseum Goslar
Arp Museum, Remagen
Museum Villa Zanders Bergisch-Gladbach
Museum Morsbroich, Leverkusen
Arter, Istanbul
Kunsthalle Tübingen
Kerava Art Museum, Helsinki